ARTIKEL & VORTRÄGE

 

Ausgewählte Artikel und Vorträge von Hubertus Godeysen 

 

„DE HAMBORGER VEERMASTER“ 

SUCHE NACH EINEM MYSTISCHEN SEGELSCHIFF 

 

20. Juli 2024  

 

Es gibt kein anderes Schiff und kein anderes norddeutsches Lied, das so bekannt ist, wie „De Hamborger Veermaster“. Obwohl der Text Zustände an Bord eines alten Frachtseglers beschreibt, die wahrlich keine Werbung für die christliche Seefahrt sind, fehlt der Veermaster in keinem Repertoire norddeutscher Männer- und Frauenchöre. Bei deutschsprachigen Shanty-Festivals gehört er zum festen Programm, selbst wenn die Chöre in Süddeutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden oder im dänischen Nordschleswig ihren „Heimathafen“ haben. 



100 Jahre Deutschlandhymne

Ein Symbol sollte die Nation einen

1. Dezember 2022


Loyalität zu einem Staat lässt sich nicht erzwingen. Schon gar nicht, wenn er von Krisen geplagt ist und von extremistischen Kräften bekämpft wird. Mit Hoffmann von Fallerslebens „Deutschlandlied“ versuchte die demokratische „Weimarer Republik“ unter Reichspräsident Ebert den Deutschen neue Hoffnung, Mut und Zuversicht zu geben. 

Die Idee dazu kam von einem Hamburger aus dem Blankeneser Treppenviertel: Adolf Köster. 

Die Katastrophe von Kaprun
155 Tote weil der Brandschutz fehlte

Ein Staat leugnet die Wahrheit

16. November 2021


Österreich lebt vom Fremdenverkehr und Seilbahnen sind zu wichtigen Gelddruckmaschinen geworden. Millionensummen werden für Werbung und PR bezahlt, um mit frohen Bildern von glücklichen Familien auf Skiern Wintersportler anzulocken, die dann hoffen, bei blauem Himmel durch strahlend weißen Schnee zu pflügen. Deshalb stört jede Erinnerung an die 155 Skifahrer, die am 11. November 2000 im Tunnel der Kapruner Gletscherbahn sterben mussten. Lange hatten die Verantwortlichen in Kaprun und im Wiener Verkehrsministerium extrem fahrlässig geschlampt, bis es zu der Brandkatastrophe kam. Doch bis heute wird die Wahrheit über die Entstehung des Feuers und das komplette Fehlen des Brandschutzes vertuscht!  

Brexit 
Britanniens „wiederentdeckte Muskeln“ 

Konkurrenz statt Partnerschaft?

3. Februar 2020

 

Im Europäischen Parlament flossen am 29. Januar 2020 die Tränen, als die Abgeordneten mit überwältigender Mehrheit dem 600- seitigen Brexit-Vertrag zugestimmt hatten, der das Scheidungsverfahren festlegt. Stehend sangen die meisten Parlamentarier die alte Abschiedshymne „Auld Lang Syne“ und trugen Schals mit der Aufschrift „Always United“. Als die 73 britischen EU-Abgeordneten das Parlament verließen, war klar, dass der mehrfach verschobene Austritt unumkehrbar ist.

Chinas „Neue Seidenstraße“

Kann man mit 900 Milliarden Dollar die Welt kaufen? 

4. Dezember 2018


Als im März 2018 der Chinesische Volkskongress in Peking tagte, um mit 2.958 Stimmen, bei nur zwei Gegenstimmen und drei Enthaltungen, Xi Jinping zum Alleinherrscher auf Lebenszeit zu wählen, war dies das Ende des bisherigen „kollektiven Führungsmodells“. Aus Mao Tse-tungs langjähriger Diktatur, mit Millionen von Toten und dem Chaos der Kulturrevolution, hatte die Kommunistische Partei vor vierzig Jahren die richtigen Lehren gezogen. Sie teilte die politische Macht, begrenzte Amtszeiten und führte Altersgrenzen ein. Doch nun jubelten die Delegierten des Volkskongresses wieder einem „großen Führer“ zu, ganz in der Tradition Maos, …

Festrede - „Alle Menschen werden Brüder“

DAIKU - Wie Beethovens „Neunte“ nach Japan kam. 

1. Juli 2018  


Am 1. Juni 1918, im letzten Jahr des 1. Weltkrieges, lief an der Westfront die dritte deutsche Großoffensive erfolgreich an. 1917 war die russische Armee zusammengebrochen und deutsche Truppen hatten in Oberitalien gesiegt, nun wollte die Heeresleitung mit einer letzten Kraftanstrengung auch im Westen eine Entscheidung erzwingen. …

Fast auf gleicher Höhe, aber 10.000 Kilometer östlicher, saßen am 1. Juni 1918 feindliche Offiziere und Soldaten friedlich nebeneinander. Sie blickten auf einen blonden Marinemaat, der vor ein Orchester getreten war, den Taktstock hob und die ersten Töne von Beethovens 9. Symphonie erklingen ließ. Hier, in dem Örtchen Bandō bei Naruto, auf Japans kleinster Hauptinsel Shikoku, hatten deutsche Soldaten zu einem Konzert geladen. Für die Ehrengäste hatten sie Stühle bereitgestellt, dahinter befanden sich Sitzbänke, ordentlich in Reih und Glied. Ein Orchester und 80 Sänger standen auf einer kleinen Bühne. Auf den vordersten Plätzen lag ein gedrucktes Konzertprogramm. Der junge Dirigent stand vor einem neuen Notenständer mit einer großen geschnitzten Lyra und die Männer spielten auf eigenen Instrumenten. In einer eigenen Werkstatt waren sogar ein Cello, Geigen und Bratschen von fachkundiger Hand gebaut worden.

Globalisierung ist keine Erfolgsstory für alle 

Europa muss handeln

1. Dezember 2017  


Den massiven Veränderungen, die wir durch die Globalisierung erleben, stellen sich viele außenhandelsorientierte Unternehmen aktiv und zukunftsorientiert. Besonders die Industrie gehört hier zu den Vorreitern, denn ihre Zulieferer kommen nur noch selten alleine aus dem direkten regionalen oder nationalen Umfeld. Und wer sich beispielsweise in der Autoindustrie umsieht, ist jedes Mal aufs Neue überrascht, wie wenig „deutsch“, „französisch“ oder „italienisch“ ein Auto ist, das durch sein „Made in …“ suggeriert, es sei ein nationales Produkt. Ebenso bestehen fast alle in Österreich oder Deutschland hergestellten Maschinen aus Teilen, die oft weite Weltreisen hinter sich haben, ehe sie in der Endmontage zusammenfinden. Lange galt die Erkenntnis: „Handel vergrößert den Wohlstand“. Und dies bezog sich, bei immer internationaler werdenden Handelsbeziehungen, nicht nur auf die Unternehmen mit ihren Mitarbeitern, sondern auch auf die daran beteiligten Länder. Doch mit zunehmender Globalisierung gilt diese Erfahrung nur noch bedingt. Denn je freier die Märkte werden, umso größer wird die weltweite Konkurrenz und die Forderung nach niedrigen Lohnstückkosten. Dies führt häufig zur Verlagerung von Arbeitsplätzen in Länder mit geringsten Löhnen, Sozialstandards und Umweltbedingungen. 

Das „Lied der Deutschen“

Vor 175 Jahren wurde das Deutschlandlied in Hamburg uraufgeführt

5. Oktober 2016

  
Der Mann, der am 26. August 1841 auf der britischen Hochseeinsel Helgoland an den Klippen entlanggeht, fällt auf. Mit einer Größe von 1,93 Meter ist er eine stattliche Erscheinung, hat ein markantes offenes Gesicht, einen weit ausschreitenden Gang und ist 43 Jahre alt. Ab und zu bleibt er stehen, blickt auf die weite Nordsee, macht sich kurze Notizen und geht dann weiter. … 

 

Als der Abend naht, sucht er sein Urlaubsquartier auf, das Haus Cassebohm. Rote Stockrosen wachsen im Vorgarten und vom Sturm gekrümmte Bäume umgeben das niedrige Fischerhaus. Drinnen setzt er sich an einen Tisch und schreibt sein soeben gedichtetes „Lied der Deutschen“ auf; den Text unserer Nationalhymne! Es sind drei Strophen, die August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874) zu Papier bringt. Der fortschrittliche und für ein geeintes Deutschland kämpfende Germanistikprofes-sor hat dem Familiennamen Hoffmann seinen niedersächsischen Geburtsort Fallersleben mit einem „von“ angehängt. Er will damit den Adel ärgern, den er für die Unfreiheit in Deutschland verantwortlich macht. 

Europas bekanntestes Wettrennen wird 175 Jahre alt

Seit 1840 ruft der Swinegel „Ick bün al dor!“

28. April 2015

  

Die Geschichte, die „lögenhaft to vertellen is“, obwohl sie wahr sein muss, weil man sie ja sonst nicht erzählen kann, wurde vor 175 Jahren, am 28. April 1840, erstmals veröffentlicht. Es handelt sich um das weltweit bekannte norddeutsche Märchen: „Dat Wettloopen twischen den Swinegel un den Hasen“. Aufgeschrieben hat das berühmte Wettrennen zwischen dem hochnäsigen Hasen und dem krummbeinigen Igel der von 1837 bis 1867 in Hannover lebende Dr. Wilhelm Schröder. In seinem „Hannoverschen Volksblatt“, das er ab 1840 als „Vaterländische Mitteilungen zur Unterhaltung und Belehrung für Leser aller Stände“ herausgab, konnten die Abonnenten aus dem Königreich Hannover das plattdeutsche Volksmärchen in der Nummer 51 lesen. 

Krieg um Keitum

Im Sommer vor 150 Jahren besetzten die Dänen Sylt. Ausgerechnet Österreicher kamen der Insel zu Hilfe 

8. Oktober 2014 

  

Seine Regentschaft beginnt der neue dänische König Christian IX. mit dem größten Fehler seines Lebens: Auf Druck der in nationaler Verblendung handelnden „Eiderdänen“ unterschreibt er am 18. November 1863 eine geänderte Verfassung, die gegen 400 Jahre altes Recht verstößt. Das „op ewig ungedeelte“ dänische Lehen Schleswig-Holstein soll demnach nun doch geteilt werden. Und mittendrin in dem Konflikt steht plötzlich Sylt, das zu Dänemark gehören soll, sehr zum Unwillen der Insulaner. Die Rettung kommt ausgerechnet aus den österreichischen Bergen – unter Mitwirkung der trickreichen Sylter.