Termine
Mittwoch, 26.06.2024
MÜNCHEN
Referat: 155 Tote weil der Brandschutz fehlte
Ein Staat leugnet die Wahrheit und verursacht Westeuropas größten Justizskandal
Veranstalter: SicherheitsEXPO München
Ort: MOC – Event Center Messe München
Lilienthalallee 40, 80939 München
Halle 1 + 2
Mittwoch, 19.04.2023
SENATSEMPFANG IN HAMBURG -
Festvortrag: 200 Jahre Hamburger Liedertafel
Veranstalter: Senat der Freien und Hansestadt Hamburg
Ort: Rathaus Hamburg, Großer Festsaal
Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg
Dienstag, 14.02.2023
Dienstag, 07.02.2023
Dienstag, 31.01.2023
Dienstag, 24.01.2023
HAMBURG
Workshop: 100 Jahre Deutschlandhymne und Adolf Köster
Veranstalter: Matthias-Claudius-Gymnasium und Hubertus Godeysen
Ort: Matthias-Claudius-Gymnasium
Witthöftstraße 8, 22041 Hamburg
… des Glückes Unterpfand
Ein Chorkonzert der „Hamburger Liedertafel von 1823“
Sonnabend, 15.10.2022
Hamburger Hauptkirche St. Katharinen
„Kräftige Männerstimmen erfüllten den riesigen Kirchenraum, jeder Ton saß, die Tempi überzeugten, die einfühlsamen Tenorstimmen begeisterten und die vollen Bassstimmen trafen ins Herz.
Nach drei Liedern trat der Publizist Hubertus Godeysen ans Rednerpult und sprach über die Zeit der Befreiungskriege gegen Napoleon, die Gründung der „Hamburger Liedertafel“ im Jahr 1823 und die jahrhundealte Sehnsucht der Deutschen nach einem geeinten Land.
Anschließend sang der Chor „Die Gedanken sind frei“ in einem sehr berührenden Satz, der mir tief unter die Haut ging. Es folgten zwei weitere Lieder.
Nun sprach Hubertus Godeysen über Hoffmann von Fallersleben, die Entstehung des „Liedes der Deutschen“ im Jahr 1841 und die Uraufführung im liberalen Hamburg durch die „Hamburger Liedertafel“. Der Vortrag schloss mit der Hamburg Hymne, vom Chor leidenschaftlich und mit viel Liebe zur Heimatstadt gesungen.
Anschließend folgte Julia Grote, die mit ihrem strahlenden Mezzosopran und einer beeindruckenden stimmlichen Präsenz die mächtige Kirche zum Klingen brachte. Sie überzeugte mit Richard Wagners „Engel“ und Bizets „Ja die Liebe hat bunte Flügel“ aus Carmen und das Publikum dankte mit stürmischem Applaus.
Jetzt trat nochmals Hubertus Godeysen an das Rednerpult und entführte die Zuhörer in das Berlin des Jahres 1922, als linke Revolutionäre und rechte Extremisten mit mörderischen Attentaten versuchten, die junge deutsche Republik zu zerstören. Eindringlich schilderte er die Verzweiflung von Reichspräsident Friedrich Ebert und dem aus Hamburg stammenden Innenminister Adolf Köster, als sie merkten, dass sich große Teile des Bürgertums nicht mit der demokratischen Republik identifizierten.
Und Godeysen nahm das Publikum mit in das Arbeitszimmer des Reichspräsidenten, als Ebert und Köster vor genau 100 Jahren beschlossen, im Reichstag einen Nationalfeiertag auszurichten, um die demokratische Verfassung zu feiern und Hoffmanns „Deutschlandlied“ als Nationalhymne zu proklamieren. Anschaulich berichtete er von den Hoffnungen, mit denen die breite Bevölkerung die Hymne aufnahm, bis in Deutschland Demokratie und Republik zusammenbrachen.
Anschließend sangen der Chor und das stehende Publikum gemeinsam „Einigkeit und Recht und Freiheit“. Ich gestehe, dass ich vorher noch nie mit so tiefem Empfinden unsere so schöne Nationalhymne gesungen habe.
Es war ein stimmungsvoller Abend für den ich mich herzlich bedanken möchte! Es war ein Konzert das glücklich machte, weil Chorleiter Gunter Wolf sein vielfältiges Programm gekonnt unter das Motto „… des Glückes Unterpfand“ stellte.
Ich danke dem Männerchor, der so gefühlvoll und dennoch mächtig gesungen hat. Ich danke Julia Grote die mit ihrer brillierenden Stimme uns eine Auswahl ihres breiten Repertoires geschenkt hat. Und ich danke Hubertus Godeysen für seine faszinierend und spannend vorgetragenen Episoden aus der Entstehungsgeschichte des „Deutschlandliedes“. Immer, wenn ich jetzt unsere Nationalhymne höre, werde ich an einen unvergesslichen Abend in der Kirche St. Katharinen in Hamburg denken.“
Auszug aus der Konzertrezension von Thea Plath, Berlin
Erschienen in „Singende Woterkant“ Dezember 2022 des Chorverbandes Hamburg
Bildnachweis: Frank Berno Timm