HYMNEN, HITS & HANSEATEN
200 Jahre Hamburger Liedertafel
Mit der Hanseatischen Legion vertrieben Hamburger Freiheitskämpfer 1813 und 1814 Napoleons Besatzungstruppen aus Norddeutschland, dann kehrten sie am 30. Juni 1814 in das befreite Hamburg zurück. Im März 1823 feierten die Legionäre ihr zehnjähriges Stiftungsfest, holten den Komponisten Albert Methfessel in die Hansestadt und gründeten am 19. April 1823 einen Männerchor. Aus Kaufleuten, Professoren, Anwälten und Logenbrüdern formte Methfessel die Hamburger Liedertafel, dessen 200sten Geburtstag die Stadt am 19. April 2023 mit einem feierlichen Senatsempfang im Festsaal des Rathauses feierte.
Mit ihren Konzerten und Auftritten hat der Chor die Menschen in „seiner“ Stadt mit kraftvoller Stimme durch zwei Jahrhunderte begleitet. Im April 1828 sang die Liedertafel zum ersten Mal die Hamburg-Hymne „Stadt Hamburg“ und am 5. Oktober 1841 sangen die Männer auf dem Jungfernstieg die Uraufführung des „Liedes der Deutschen“, heute die Nationalhymne der Bundesrepublik Deutschland.
Bei frohen Festen und in schwersten Krisen war der Chor immer an der Seite der Hamburgerinnen und Hamburger. Als die Menschen nach 1945 ihre zerbombte Stadt erlebten, die Ruinen sahen und den zerstörten Hafen, als sie vor Not, Angst und Verzweiflung an keine Zukunft mehr glaubten, da keimte bei den Konzerten der Liedertafel neue Hoffnung auf, wenn sie die liebgewordenen Volkslieder, die Hamburger Gassenhauer und die großen Chorsätze der Klassik hörten.
Längst sind Frack und Zylinder dem blauen Blazer mit roter Hamburg-Krawatte gewichen, der Chor hat sich allen gesellschaftlichen Schichten geöffnet und nun erklingen ganz neue Töne. Die 200-jährige Hamburger Liedertafel hat ein „Join Generation-Projekt“ mit den Hamburger „Bengelsstimmen“ gestartet und nun treten die so unterschiedlichen Chöre gemeinsam auf.
Godeysen, Hubertus: Hymnen, Hits & Hanseaten
Hamburg 2023. Paperback, 92 Seiten und 94 Abbildungen 8,00 € [D].
Vertrieb: Hamburger Liedertafel von 1823
E-Mail: [email protected]
www.HL1823.de
REAKTIONEN
„Der Journalist und Schriftsteller Hubertus Godeysen ist als Autor von ,Hymnen, Hits & Hanseaten‘ das lebende Gedächtnis der singenden Herrschaften. ,Die Liedertafel ist mehr als ein Männergesangverein, sie ist ein bedeutender Teil des Lebens und der Geschichte der Stadt mit allen Höhen und Tiefen.‘ Aus dem Stegreif öffnet er Schatzkisten voller Anekdoten, berichtet von historischen Einschnitten. … ,Die so oft enttäuschte und missbrauchte Sehnsucht nach Einigkeit und Recht und Freiheit, den Weg von der Wartburg, über Weimar bis nach Bonn und Berlin begleitete die Liedertafel als Symbol der Hoffnung, des Liberalismus, des Aufbruchs‘, sagt Godeysen.“
Hamburger Abendblatt; Tino Lange (Hamburg, 17. Juni 2023)
„Hubertus Godeysen weist auf die spannende Geschichte des ältesten Männerchores Norddeutschlands hin, dessen Sänger erst als Mitglieder der Hanseatischen Legion Napoleons Besatzungstruppen vertrieben, dann gründeten die Freiheitskämpfer 1823 einen Chor. Stimmgewaltig begleiteten sie Senat und Bürgerschaft bei allen wichtigen Ereignissen. 1827 sangen sie als Erste die die Hamburg-Hymne und 1841 die Uraufführung des ,Liedes der Deutschen‘, dessen dritte Strophe heute unsere Nationalhymne ist.“
Hafencity Zeitung; Horst Pöhlmann (Hamburg, 6. Juni 1823)
„Deutschland hatte zwar Napoleon besiegt, doch noch immer war das Land ein Flickenteppich souveräner Fürstentümer, deren Landesherren Freiheitsbewegungen massiv unterdrückten. In dieser Zeit entwickelte sich Hamburg zum liberalen Vorreiter im Kampf um eine deutsche Verfassung. Dabei spielte auch die Liedertafel eine große Rolle. … Am 5. Oktober 1841, war es die Hamburger Liedertafel, die am Jungfernstieg das Deutschlandlied erstmals zur Aufführung brachte.“
Hamburger Morgenpost; Olaf Wunder (Hamburg, 6./7. Mai 2023)
„Mit ,Hymnen, Hits & Hanseaten‘ wird die Geschichte der Hamburger Liedertafel spannend erzählt. Doch Hubertus Godeysen hat keine übliche Chronik geschrieben, sondern er berichtet über die ungewöhnliche 200-jährige Beziehung zwischen einem Chor und seiner Stadt.“
Gerhard Pfeiffer, Vorsitzender der Hamburger Liedertafel von 1823 (Hamburg, April 2023)