HYMNEN, HITS & HANSEATEN
200 Jahre Hamburger Liedertafel
Mit der Hanseatischen Legion vertrieben Hamburger Freiheitskämpfer 1813 und 1814 Napoleons Besatzungstruppen aus Norddeutschland, danach kehrten sie in das befreite Hamburg zurück. 1823 feierten die Legionäre ihr zehnjähriges Stiftungsfest, holten den Komponisten Albert Methfessel in die Hansestadt und gründeten am 19. April 1823 einen Männerchor. Aus Kaufleuten, Professoren, Anwälten und Logenbrüdern formte Methfessel die „Hamburger Liedertafel“, dessen 200. Geburtstag 2023 mit einem Senatsempfang im Festsaal des Rathauses und einem Konzert im Großen Saal der Elbphilharmonie gefeiert wurde. Mit kraftvoller Stimme hat der Chor die Menschen seiner Stadt durch zwei Jahrhunderte begleitet und ihnen bei frohen Festen oder in dunklen Zeiten Hoffnung, Trost und Zuversicht gegeben.
Und Geschichte hat die „Hamburger Liedertafel“ auch geschrieben: Am 5. Oktober 1841 sang der Chor auf dem Jungfernstieg zum ersten Mal das „Lied der Deutschen“. Mit dieser Uraufführung ehrte der Senat den berühmten liberalen Staatsrechtler Theodor Welcker, später einer der entscheidenden Abgeordneten des Paulskirchenparlaments.
„Hymnen, Hits & Hanseaten“ informiert auch über die deutschlandweite Popularität des von Hoffmann von Fallersleben gedichteten Deutschlandliedes, dessen Grundmelodie einem kroatischen Liebeslied entstammt und nicht von Joseph Haydn komponiert wurde.
Das liberale bürgerliche Hamburg trug nicht nur entscheidend zur Verbreitung des Liedes bei, ein Hamburger Sozialdemokrat setzte auch bei Reichspräsident Ebert durch, dass 1922 im Reichstag das Deutschlandlied zur Nationalhymne proklamiert wurde.
Godeysen, Hubertus: Hymnen, Hits & Hanseaten
Hamburg 2023. Paperback, 92 Seiten und 94 Abbildungen 8,00 € [D].
Vertrieb: Hamburger Liedertafel von 1823
E-Mail: [email protected]
REAKTIONEN
„Ein wunderbares Symbol der kroatisch-deutschen Freundschaft“
Generalkonsulat der Republik Kroatien (Hamburg im April 2023)
https://twitter.com/GK_CRO_HH/status/1649003296005267456
Enthalten ist auch ein Link zum kroatischen Liebeslied „V jutro rano ja se stanem“ mit der Grundmelodie der heutigen deutschen Nationalhymne.
Generalkonsul Kristijan Tušek, Hubertus Godeysen, HL-Vorsitzender Gerhard Pfeiffer, Kultursenator Carsten Brosda (v.l.)
„Der Journalist und Schriftsteller Hubertus Godeysen ist als Autor von ,Hymnen, Hits & Hanseaten‘ das lebende Gedächtnis der singenden Herrschaften. ,Die Liedertafel ist mehr als ein Männergesangverein, sie ist ein bedeutender Teil des Lebens und der Geschichte der Stadt mit allen Höhen und Tiefen.‘ Aus dem Stegreif öffnet er Schatzkisten voller Anekdoten, berichtet von historischen Einschnitten. … ,Die so oft enttäuschte und missbrauchte Sehnsucht nach Einigkeit und Recht und Freiheit, den Weg von der Wartburg, über Weimar bis nach Bonn und Berlin begleitete die Liedertafel als Symbol der Hoffnung, des Liberalismus, des Aufbruchs‘, sagt Godeysen.“
Hamburger Abendblatt; Tino Lange (Hamburg, 17. Juni 2023)
„Hubertus Godeysen weist auf die spannende Geschichte des ältesten Männerchores Norddeutschlands hin, dessen Sänger erst als Mitglieder der Hanseatischen Legion Napoleons Besatzungstruppen vertrieben, dann gründeten die Freiheitskämpfer 1823 einen Chor. Stimmgewaltig begleiteten sie Senat und Bürgerschaft bei allen wichtigen Ereignissen. 1827 sangen sie als Erste die Hamburg-Hymne und 1841 die Uraufführung des ,Liedes der Deutschen‘, dessen dritte Strophe heute unsere Nationalhymne ist.“
Hafencity Zeitung; Horst Pöhlmann (Hamburg, 6. Juni 1823)
„Deutschland hatte zwar Napoleon besiegt, doch noch immer war das Land ein Flickenteppich souveräner Fürstentümer, deren Landesherren Freiheitsbewegungen massiv unterdrückten. In dieser Zeit entwickelte sich Hamburg zum liberalen Vorreiter im Kampf um eine deutsche Verfassung. Dabei spielte auch die Liedertafel eine große Rolle. … Am 5. Oktober 1841, war es die Hamburger Liedertafel, die am Jungfernstieg das Deutschlandlied erstmals zur Aufführung brachte.“
Hamburger Morgenpost; Olaf Wunder (Hamburg, 6./7. Mai 2023)
„Mit ,Hymnen, Hits & Hanseaten‘ wird die Geschichte der Hamburger Liedertafel spannend erzählt. Doch Hubertus Godeysen hat keine übliche Chronik geschrieben, sondern er berichtet über die ungewöhnliche 200-jährige Beziehung zwischen einem Chor und seiner Stadt.“
Gerhard Pfeiffer, Vorsitzender der Hamburger Liedertafel von 1823 (Hamburg, April 2023)