155

Kriminalfall Kaprun

„Kaprun“ steht nicht nur für die schwerste Katastrophe der Alpenrepublik, sondern auch für den größten Justizskandal in Westeuropa nach 1945 und das Komplettversagen eines demokratischen Rechtsstaates. 

Schonungslos enthüllen die Autoren staatliche österreichische Funktionsweisen, die Ermittlungspannen begünstigen, Aufklärung behindern und zu einem Urteil gelangten, das einer Überprüfung durch die deutsche Justiz nicht einmal im Ansatz standhielt.

 

Am 11. November 2000 starben bei einem Brand in der Gletscherbahn Kaprun (Land Salzburg) 155 Skifahrer, darunter 37 Deutsche. Obwohl Bahnbetreiber und staatliche Institutionen auf jeglichen Brandschutz verzichtet hatten, wurde in einem weltweit kritisierten Gerichtsverfahren, bei dem Beweise verschwanden und gefälschte Gutachten den Ausschlag gaben, alle 16 Angeklagten freigesprochen.

Erstmals gelang es Hubertus Godeysen die Hintergründe der Katastrophe von Kaprun aufzudecken und 2009 in der Wochenzeitung DIE ZEIT zu publizieren. Die beiden Artikel fanden ein breites internationales Echo auch in den USA und Japan. 

Gemeinsam mit dem Wiener Redakteur Hannes Uhl entstand 2014 das Buch und E-Book „155“ und führte zu einem breiten Medienecho auch mit TV- und Hörfunksendungen im ORF, NDR, BR und SWR. 2018 erschien „155“ auch als Hörbuch und im November 2020 als englische Übersetzung „155 – The Kaprun Cover-UP“. 

 

Godeysen, Hubertus / Uhl, Hannes: 155 – Kriminalfall Kaprun.

edition a, Wien 2014 und 2020. Hardcover, 188 Seiten. 19,95 €. 
ISBN: 978-3-99001-076-1

Dieses Buch ist auch als E-Book in deutscher oder englischer Sprache erhältlich! 

Rezensionen:

 

Die Journalisten Hubertus Godeysen und Hannes Uhl haben in ihrem Buch „155 - Der Kriminalfall Kaprun“ in aufwändiger Recherche die Katastrophe und den Prozess durchleuchtet. „Der schöne Schein der modernen Bahn trog“, schreibt Godeysen nun zum 20. Jahrestag. In der 1993 umgebauten Gletscherbahn hätten die Fahrer wegen der eiskalten Zugluft erbärmlich gefroren. Die Heizlüfter seien völlig unfachmännisch eingebaut worden - direkt neben Ölleitungen. „Immer öfter drang Öl in die Lüfter und immer häufiger saugten die Ventilatoren kleine ölgetränkte Dämmfaserteilchen ein“, so Godeysen. Öl und der Glühdraht eines Heizlüfters seien eine tödliche Kombination gewesen.

RND-Redaktionsnetzwerk Deutschland und dpa (2020)

 

Insgesamt fällen die Autoren der spannenden Dokumentation ein vernichtendes Urteil. Die Wahrheitsfindung im Fall „Kaprun“ sei wegen der möglichen negativen Auswirkungen der Katastrophe auf den wichtigen Tourismus in der Alpenrepublik behindert oder gar blockiert worden. Außerdem vermieden der Staat Österreich und die zuständigen Justizbehörden durch das Leugnen jeder Verantwortung potenziell riesige Schadensersatzzahlungen an die Opfer und deren Angehörige.“ 

DIE WELT (2014)

 

Mit heutigem Wissen müsste das Urteil im Kaprun-Prozess auf Basis ganz anderer Fakten gefällt werden. Das ist der Tenor des Buches „155 – Der Kriminalfall Kaprun“ über das Seilbahnunglück, das am 11. November 2000 insgesamt 155 Menschen das Leben kostete. 

Heute, Wien (2014)

 

„155“ ist ein packender Krimi über die Brand- und Justizkatastrophe Kaprun, über schlampige Ermittlungen, gemobbte Gutachter und politische Einflussnahme, der einen gehörig am österreichischen Rechtsstaat zweifeln lässt. 

Falter, Wien (2014)

 

Die beiden Journalisten Hubertus Godeysen und Hannes Uhl, machten sich viereinhalb Jahre auf Spurensuche. In ihrem Buch „155-Kriminalfall Kaprun“, gehen sie mit Österreichs Justiz hart ins Gericht. Die Autoren wollen dafür sorgen, dass die Fakten endlich breit diskutiert werden. Sie kommen zu dem Ergebnis: Der Zug war „eine tickende Zeitbombe“. 

Kurier, Wien (2014)